Heute liegen für die Schweiz beinahe flächendeckend Gefahrenkarten vor. Basierend auf der Eintretenswahrscheinlichkeit sowie der Intensität von Naturgefahren wie Hochwasser, Lawinen, Rutschungen oder Felsstürzen machen sie Risiken in Siedlungsgebieten erkennbar. Gefahrenkarten sind daher ein sehr nützliches Instrument in der Vorbeugung von Schäden für Menschen und materielle Güter. Dieser Nutzen wird aber erst wirksam, wenn die Gefahrenkarten u.a. in die Praxis der Raumplanung einbezogen sowie zur Sensibilisierung der Bevölkerung genutzt werden (siehe vorhergehenden Artikel «Integrales Risikomanagement für den Hochwasserschutz in der Stadt Zürich»). In der Stadt Zürich ist die Hochwasser-Gefahrenkarte in einem kooperativen Pilotprojekt umgesetzt worden. Die WSL hat diesen Prozess wissenschaftlich begleitet und Interviews mit Teilnehmenden über ihre Erfahrung in der Umsetzungsorganisation geführt. Diese Erfahrungen dienen als Anregung für die Praxis in Gemeinden, in denen die Umsetzung der Gefahrenkarten noch ansteht. Insbesondere die gemeinsame Bewältigung von Aufgaben über verschiedene Dienstabteilungen hinweg ist hierbei ein vielversprechender Lösungsansatz. Der vorliegende Artikel stellt das Potenzial wie auch Grenzen eines solchen Ansatzes dar.